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Du befindest dich in der Kategorie: Heilige

Dienstag, 01. Oktober 2019

Vitus (Veit)

Von religionswissenschaftler, 04:02
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Pantaleon (Panteleimon)

Von religionswissenschaftler, 04:01
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Blasius

Von religionswissenschaftler, 03:59
Der heilige Blasius ist der Schutzpatron bei Halsschmerzen und wird gegen Erstickungen angerufen. Er gehört zu den vierzehn Nothelfern.

Blasius soll sich in die Berge zurückgezogen haben und dort viele Tiere geheilt haben.

Dienstag, 15. April 2014

Nikolaus von Myra

Von religionswissenschaftler, 01:32


Der heilige Nikolaus (gr: Volkssieger), war ein katholischer Bischof und Wundertäter aus der Türkei aus der Region Patara westlich von Antalya. Er wirkte in der Hafenstadt Myra. Er soll um 300 nach Christus gelebt und gewirkt haben.

Über Nikolaus sind viele Wunder überliefert, die er bereits in seiner Kindheit gewirkt haben soll.

So soll er bereits nach seiner Geburt gestanden haben und war so fromm, dass er seiner Mutter an Donnerstag und Freitag, nicht die Brust gesaugt haben soll.

Nikolaus war ein wohlhabender Mann, der von seinen reichen Eltern ein großes Vermögen vererbt bekam und es unter die Leute, besonders unter den Armen verteilte. Ein verarmter Adeliger soll aus Verzweiflung darüber, dass er seine Töchter nicht verheiraten konnte, vorgehabt haben, diese in ein Bordell zu geben. Als Nikolaus davon erfuhr, warf er vor dem Fenster drei Goldstücke für jede der Töchter, die in ihren Schuhen landeten. Der Vater aber bemerkte beim dritten Mal den Nikolaus und folgte ihm heimlich, um sich bei dem großzügigen Mann zu bedanken. Dieser aber wollte keinen Dank und verlangte vom Vater Stillschweigen über das Geschehene zu bewahren.

Als die Wahl des neuen Bischofs von Myra anstand, ertönte eine Stimme vom Himmel, die sagte, dass der erste Mann der morgens in die Kirche betritt und dessen Namen Nikolaus lautet, der neue Bischof der Stadt werden sollte. Als nun der Nikolaus als erstes hereinkam und man ihn nach seinem Namen fragte, wurde dieser tatsächlich zum neuen Bischof von Myra ernannt.


Nikolaus fällte als Missionar den heiligen Hain der Göttin Diana. Erbost darüber verkleidete diese sich als alte Frau und gab einigen Händlern einen Krug mit Öl mit auf die Fahrt. Die Fischer wollten es auf dem Meer öffnen, darin befand sich jedoch brennendes Öl, ähnlich dem heutigen Napalm. Nikolaus erschien in diesem Moment und schüttete das Öl über Bord.

Die Besatzung eines Schiffes soll er vor einem großen Sturm gerettet haben, indem dieser durch seine Gebete aufhörte zu wehen. Ein Seemann war auf dem Mast zu Tode gekommen und wurde von Nikolaus wieder zum Leben erweckt.


Eines Tages soll er drei Verurteile vor dem Gehängtwerden gerettet haben.

Drei vom ihrem Lehrer erschlagene, eingepökelte und gekochte Schüler soll er wieder zum Leben erweckt haben.


Die Bewohner der Stadt Myra rettete er  vor einer Hungersnot. Dazu löschte er eine Schiffslieferung Weizen, die eigentlich nur für den König und die Adeligen der Stadt gedacht waren und verteilte sie unter der Stadtbevölkerung. Wie durch ein Wunder fehlte aber nichts an der Ladung.


Nikolaus ist der Schutzpatron der Kinder, Armen, Schiffer, Händler, Kaufleute, Brückenbauer, Juristen, Apotheker, Schüler, Jungfrauen, Gefangenen, Bäcker, Pfandhäuser, Diebe, der Zigeuner sowie der Schutzpatron Russlands.


Auf Abbildungen wird er stets mit blau weißem Ordensornat, langem Bart, Mitra, Bischofsstab, Schiff sowie häufig umgeben von Kindern und drei Goldstückchen dargestellt.


Sein Gedenktag ist der 6. Dezember.


Noch heute hängen an Pfandhäusern häufig drei goldene Kugeln in Anlehnung an den heiligen Nikolaus.




Literatur


* Jakobus de Voragine Legenda aurea, Nikolaus



Mittwoch, 19. März 2014

Florian

Von religionswissenschaftler, 05:50



Florian (der Blühende) war ein Zollbeamter im österreichischen Linz. Er lebte im dritten Jahrhundert nach Christus. Er fiel der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian zum Opfer. Als er davon erfuhr, dass der Kaiser vierzig Christen gefahren nehmen ließ, wollte er ihnen Beistand leisten und wurde dabei selbst gefangen genommen. Seine ehemaligen Waffenbrüder entdeckten und verrieten ihn und lieferten ihn an den Stadthalter aus. Da er sich weigerte seinem christlichen Glauben abzuschwören, wurde er zum Tode verurteilt.

Sein Martyrium war grausam. Erst wurde er geschlagen, dann brach man ihm die Schultern mit Eisen.

Ursprünglich sollte er verbrannt werden, als er jedoch sagte, dass sein Körper brennend zum Himmel fahren und auf den Flammen hinaufsteigen werde, hatten die Soldaten Angst und verschonten ihn zunächst.

Schließlich sollte er ertränkt werden, bettete jedoch eine volle Stunde zu Gott und bekehrte dabei viele Soldaten, die nicht mehr wagten ihn die Brücke hinunter zu schmeißen. Einer von ihnen jedoch, ungeduldig und zornig, schubste ihn einfach hinunter.
Er wurde mit einem Mühlstein um dem Hals in der Ens ertränkt. Sein Leichnam wurde ans Ufer auf einen Felsen gespült und von einem Adler mit ausgeweiteten Schwingen bewacht. Schließlich wurde er von der heiligen Valeria aufgrund einer Offenbarung gefunden und anschließend bestattet. Sie legte seinen Leichnam auf einen Karren und bedeckte diesen. Als die Tiere, die diesen zogen, vor Durst ermüdeten, bettete sie zu Gott. Sofort entstand eine Quelle, an der sich die Tiere laben konnten. Schließlich überführte sie seinen Leichnam an den vorherbestimmten Ort, wo die Sankt Florian Kirche entstand.

Späteren Legenden zufolge wurde der Missetäter bestraft, indem ihm die Augen hervorkamen.

In jungen Jahren soll Florian durch Gebete ein Hausbrand gelöscht haben. Deshalb gilt er bis heute als Schutzpatron der Feuerwehrleute. Diese nennen sich nach ihm auch Floriansjünger, und am Sankt Florianstag ist es üblich, dass Feuerwehrleute eine Floriansmesse abhalten, zu der sie festlich gekleidet erscheinen. Noch heute heißen Feuerwehrfahrzeuge Florian. In vielen Orten gibt es sogenannte Floriansbrunnen.

Florian schützt vor Brand, Überflutung, Dürre sowie Unfruchtbarkeit und lindert Brandwunden. Er ist Patron der Bierbrauer, Kaminkehrer, Harfner, Böttcher, Schmiede sowie Seifensieder. Er ist Schutzpatron von Österreich, insbesondere Linz, Bologna und Krakau.

Dargestellt wird er stets als römischer Legionär mit Schwert, Lanze Banner, sowie Wassereimer zum Feuerlöschen neben einem Haus, beim Löschen ein Brandes, beim Sturz von der Brücke, häufig ebenfalls mit einem Mühlstein um den Hals. Der Mann der ihn von der Brücke stürzte, wird gezeigt, wie ihm die Augen aus dem Kopf quellen.

Nach Florian ist das Floriansprinzip benannt, nachdem man eine Gefahr von sich selbst abwendet, indem man sie auf andere überträgt.

Überliefert sind folgende volkstümliche Sprüche:

"Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andere an".

"Sankt Florian, ich fleh dich an, zünd meines Nachbarn Häuschen an".

Sein Gedenktag ist der vierte Mai.


Literatur

 

Kosmas und Damian

Von religionswissenschaftler, 05:39

Kosmas und Damian waren Zwillingsbrüder, die Ärzte waren und unentgeltlich (anargyroi) gearbeitet haben sollen.


Dem römischen Kaiser Justinian sollen sie sein abgestorbenes Bein amputiert und mithilfe von Engeln durch das eines schwarzen verstorbenen Bettlers ersetzt haben.


Sie sind die Schutzpatrone der Ärzte und Apotheker, der Krankenschwestern, der Zahnärzte, der Friseure, der Blinden sowie insbesondere der Chirurgen. Angerufen werden sie gegen Augenkrankheiten und bei Knochenbrüchen und Epidemien.


Dargestellt werden sie mit verschiedenen medizinischen Instrumenten.


Heilige

Von religionswissenschaftler, 05:37

Heilige sind fester Bestandteil der katholischen sowie der orthodoxen (Ost)-Kirche, wo es eine starke Ikonolatrie gibt. Dort werden sie meistens in Form von Ikonen verehrt, auf Holz gemalte Bilder von Jesus, Heiligenbilder oder religiöse Mysterien mit Goldfolie überzogen und mit Blattgold verziert. Dort werden sie aber auch als sogenannte Votivgaben dargebracht. Für die Ostkirchen gelten sie als Tore zum Himmel. Von der evangelischen Kirche werden die Heiligen zwar ob ihrer Leistung für die Kirche anerkannt, jedoch nicht verehrt. Sie wirken als Mittler zwischen Gott und den Gläubigen und halten Fürbitte. Die Verehrung soll dabei nicht dem Bild, sondern dem Heiligen selbst gelten. Heilige sind verstorbene Menschen, die aufgrund ihrer vorbildhaften und christlichen und frommen Lebensführung in den Himmel entrückt und aufgenommen wurden. Sie sind dabei nicht nur seelisch, sondern bereits leiblich  Sie sind zugleich Lehrer als auch Vorbilder und werden sowohl für gewirkte Wunder als auch für besondere Leistungen für die Kirche geehrt. Ihre Kraft kommt nicht von ihnen selber, sondern wird ihnen von Gott verliehen, meistens auf Gebete hin.

In
Neuen Testament (im Römerbrief) wurden ursprünglich alle Christen als Heilige bezeichnet.

Die Heiligenverehrung setzt im frühen
Mittelalter ein. Bis auf wenige Heilige, die sich bereits in der Bibel, im Alten und Neuen Testament, oft noch im direkten Umfeld von Jesus Christus - hier besonders in der Apostelgeschichte und den Apostelbriefen sowie auch in den apokryphen Evangelien - finden und häufig seinen Familienmitgliedern, Jüngern oder Anhängern entstammen (beispielsweise die Apostel wie Thomas, die Evangelisten, Johannes der Täufer, die Erzengel, Elias, Elischa, Lazarus, Paulus, Petrus, Joseph, Maria...) entstammen die meisten wesentlich späterer Zeit (Spätantike, frühes Mittelalter) und sind auf mittelalterliche Hagiographien und Martyrienverzeichnisse zurückzuführen, das wichtigste ist hierbei das Martyrologium Romanum, das bis heute als Grundlage der Heiligenverehrung des liturgischen Kalenders dient. Es wurde von Papst Gregor XIII in Auftrag gegeben und hatte durchaus wissenschaftlichen und historischen Anspruch. Die wichtigste Quelle für Heiligenlegenden war aber zweifelsfrei die Legenda Aurea (goldene Legende) des spanischen Dominikanermönches und Erzbischofs von Genua Jakobus de Voragine aus dem 13. Jahrhundert nach Christus. Dieser sammelte verschiedene Legenden und trug sie dabei in lyrischer Form zusammen. Heraus kamen sowohl unterhaltsame, belehrende als auch nachdenklich machende und lustige Geschichten. Diese waren im Mittelalter überaus populär und so wurde sein Werk weitaus häufiger kopiert und übersetzt als die Bibel. In der Tat war es das meistkopierte, übersetzte und verkaufte Werk des Mittelalters.


Spätere und moderne Heilige sind meistens sogenannte Bekennerheilige, die nicht in erster Linie durch Wunder oder Martyrium, sondern vielmehr mit der Gründung, Etablierung, Stärkung, Ausdehnung und Weiterentwicklung der Kirchen durch das Gründen von Ordnen, Klöstern, Kirchen etc. sowie durch starke Missionstätigkeit oder auch das Schreiben heiliger Schriften auffallen. Neuzeitliche, moderne und heutige Heilige fallen dagegen eher durch fromme und selbstlose Lebensführung und wohltätige Arbeit oder gar das Gründen wohltätiger Organisationen auf sowie starke Missionstätigkeit auf.

Vorbild ist dabei Christus selber, der als Wundertäter hervorgetreten ist. Das Wirken der Heiligen ist also die Imitatio Christi. Sie entstammen hauptsächlich in Klöstern, Schreinen sowie individuellen Verehrern.

Phasenweise war die christliche Heiligenverehrung durchaus als sekundärer Polytheismus anzusehen. Es gab Heilige für jede Gelegenheit und es wurde primär zu ihnen statt zu Gott gebetet. Sie nehmen eine weitaus wichtigere Stellung ein, stehen den Gläubigen näher und zeugen von tiefer Volksfrömmigkeit.

Typisch für Heilige sind erlittenes Martyrium, das von diesen häufig sogar enthusiastisch und fröhlich gesucht und erbeten wird sowie das Wirken von Wundern (Thaumaturgoi), die häufig auch nach dem Tod stattfinden, zu nennen sind hier insbesondere die Strafwunder, aber auch jährlich sich am Jahrestag des Heiligen stattfindende Wunder, die sogenannten Grabwunder, die oft auch schon direkt nach dem Tode und der Bestattung des Heiligen erfolgen. Sie haben sich um das Christentum besonders verdient gemacht. In vielen Fällen führen heilige ein exemplarisches, keusches, reines, bescheidenes Leben und verzichten auf Luxus und Komfort. Viele von ihnen leben als Eremiten bzw. als Anachoreten. Menschen, die jungfräulich und keusch lebten, also in Ehe mit Christus, insbesondere Frauen, wurden ebenfalls häufig zu Heiligen. Vorbild ist hierfür das Eremitenleben biblischer Personen in der Wüste. In der Regel werden viele fehlgeschlagene Versuche unternommen einen Heiligen zu töten, da diese unter dem besonderen Schutz Gottes stehen. Sie sollen den Gläubigen als Beispiel guter, christlicher Lebensführung dienen und fallen durch ihre außerordentlich große Tugend auf. Typisch für Heilige ist, dass sie ursprünglich dem Heidentum angehörend, sich zum Christentum bekehren lassen und dann selber missionieren.



Attribute von Heiligen



Jeder Heilige hat bestimmte Attribute, die mit seiner Legende, seiner Folter oder Todesart verbunden sind und ihn eindeutig erkennbar und unterscheidbar machen. Manche sind dabei schlichtweg auf den Namen der Heiligen zurückzuführen oder aber auf falsche Interpretationen von Legenden oder Attributen, die ursprünglich rein gar nichts mit diesen zu tun haben. Typisch ist immer der Heiligenschein, Märtyrer werden grundsätzlich mit Palmblatt, einem antiken Siegessymbol dargestellt. Daneben kann man aber auch an der Kleidung, der Kopfbedeckung oder bestimmten Amtsinsignien einen Heiligen einer bestimmten Gruppe zuordnen, so tragen Ordensmitglieder Ordenshabit, Bischöfe Mitra und Päpste Tiara.



Die Patronate der Heiligen



Jeder Heilige hat einen ganz bestimmten Festtag und ist auch zugleich Namenspatron dieses Tages. Im Mittelalter war es üblich einem an einem bestimmten Tag getauften Kinde den Namen des an diesem Tag verehrten Heiligen zu geben. Jeder ist Schutzpatron eines ganz bestimmtes Lebensbereiches, eines Berufs, eines Standes, hat feststehende Aufgaben sowie zumeist Heiler einer Krankheit, einem bestimmten Wetterphänomen und oft mit einem ganz bestimmten Land, einer Stadt, einer Region, einer Kirche, einem Kloster oder einem Orden verbunden. Es gibt sowohl Universalheilige als auch Lokalheilige. Man ruft sie in bestimmten Notsituationen, Krisen und Katastrophen an. Viele Heilige sind wohl rein legendarische Gestalten, die quellenmäßig kaum nachweisbar sind, andere dagegen sind historisch verbürgt. Heilige können einzeln oder auch in Gruppen oder paarweise auftreten und als solches angerufen werden: so beispielsweise die Eisheiligen, die Siebenschläfer oder auch die vierzehn Nothelfer oder Kosmas und Damian sowie Perpetua und Felizitas. Sie stehen in besonderer Beziehung zu Gott, so erscheint Jesus ihnen häufig in Verkleidung oder Engel stehen ihnen bei ihren Leiden bei und bestrafen ihre Peiniger.

Allgemein ist zu sagen, dass Heilige sich oft aus heidnischen, antiken Gottheiten entwickelt haben und im Laufe der Zeit durch die Kirche christianisiert wurden. Dies ist nicht nur an der Namensähnlichkeit sowie ähnlichen Mythen zu erkennen, sondern auch an ähnlichen Ritualen zu den Festtagen der Gottheiten. Diese wurden oftmals von der Kirche christlich umgedeutet, um die Missionierung zu erleichtern.

Ursprünglich gab es im Mittelalter über 20000 Heilige, von denen man teilweise außer dem Namen nichts wusste, was der Verehrung jedoch keinen Abbruch tat. Heute wird die sogenannte Hagiolatrie von der Kirche aber durchaus skeptisch gesehen, da einerseits die Heilige Schrift die Heiligenverehrung nicht rechtfertigt und andererseits die Verehrung kaum von einer Anbetung und Huldigung zu unterscheiden sei. Heute gibt es noch über 2000 anerkannte Heilige, die im Martyrologium Romanum aufgeführt werden.

Bischöfe und Klerus praktizierten und förderten oftmals öffentliche Verehrung und Rituale für Heilige.
Mit ihnen verbunden ist ein Reliquienkult, ihre angeblichen Körperteile, Kleidungsstücke oder Dinge mit denen sie in Berührung gekommen sind, werden in Kirchen weltweit aufbewahrt und verehrt. Teilweise schreibt man diesen noch immer Wundertätigkeit zu, besonders zu ihren Festtagen. Über dem angeblichen Sterbeort der Heiligen wurden zahlreiche Kirchen erbaut und viele Menschen ließen ihr Grab in ihrer Nähe errichten, weil man teilweise glaubte, die Wirkungsmächtigkeit von Heiligen sei an oder in der Nähe ihrer Sterbe- und Bestattungsorte besonders hoch. So ist in diesem Zusammenhang immer wieder die Rede von unverbleichten Knochenteilen der Heiligen die Rede oder davon, dass sie aus ihrem Grab ein besonderer, angenehmer Geruch erhebt. Zum Heiligenkult gehörten insbesondere im Mittelalter ausgedehnte Prozessionen und Pilgerreisen, zu den Friedhöfen, Gräbern, Altären, Kirchen, Kultorten, Klöstern und Schreinen der Heiligen. Lokale Bischöfe kontrollierten dabei die Kulte, Wunder wurden von Mönchen, die die Schreine bewachten, aufgenommen.



Allerheiligen



In der katholischen Kirche ist das Totenfest Allerheiligen am 1. November von größter Bedeutung. Dabei betet man für alle die, die bereits den Status eines Heiligen erlangt haben und sich bereits im Himmel befinden. Aber auch allgemein für alle diejenigen, die ein heiliges, frommes und vorbildhaftes Leben geführt haben, darüber hinaus auch alle aus dem direktem Umfeld der Heiligen, also Familienmitglieder, Jünger, Anhänger usw. Man betet aber auch für all diejenigen, die bereits seliggesprochen wurden und deren Heiligsprechung daher sehr wahrscheinlich ist und in naher Zukunft erfolgen wird. Für diese erbittet man sich eigene Festtage. Besonders im katholischen Lateinamerika ist dieser Tag ein Fest für die Toten. Es entstand vermutlich im 8. Jahrhundert in England.

Voraussetzungen und Prozedur


Heiligsprechung wird auch Kanonisation genannt und erfolgt in der katholischen Kirche ausschließlich durch den Papst (früher durfte diese auch von jedem lokalen Bischof vorgenommen werden, später erfolgte sie dann stets von einem römischen Bischof, die ersten Heiligen wurden noch direkt vom direkten Umfeld, also den Zeitzeugen, Jüngern, Anhängern usw. für heilig befunden, bis schließlich die Einrichtung einer Kongregation (ursprünglich die Heilige Ritenkongregation), die sich der Prüfung und Bewertung von Heiligenfällen zu widmen hatte, erfolgte). Voraus geht jedoch die Seligsprechung, die sogenannte Beatifikation, die auf die Verehrung folgt, bei der eine Person den Status eines ehrwürdigen Dieners Gottes erlangt und auf lokaler Ebene ein Gesuch zur Prüfung des Heiligenfalls eingereicht wird. Es werden Argumente für und gegen die Heiligsprechung vorgebracht, jeweils von Advocatus dei sowie vom Advocatus diaboli. Oft dauert die Heiligsprechung mehrere Jahrhunderte. Voraussetzung sind entweder Martyrium oder mindestens zwei beglaubigte Wunder. Allerdings hat man sich nicht immer streng an die Vorgaben gehalten. In kaum einer päpstlichen Buhle sind Wunder festgehalten oder bestätigt wurden.

Früher reichte aber auch häufig schon die Feststellung der Unversehrtheit der Überreste des Heiligen als überzeugender Beweis, alternativ auch einfach eine fromme, gottesfürchtige und asketische, also vorbildhafte Lebensführung.


Beim Feststellen von Wundern ist es besonders wichtig, dass diese nicht auf irdische oder naturwissenschaftliche Erklärungen zurückzuführen sind oder gar vom Teufel oder Dämonen herrühren. In der Regel handelt es sich dabei um medizinische Wunder wie die Heilung von Kranken, besonders unheilbaren Erkrankungen oder die Auferweckung von Toten.

Bei den Zeugenaussagen ging man stets sehr streng und nach festgelegten Regeln vor. Von einem Proktor wurde der Auszusagende gründlich auf die Befragung vorbereitet. Falls der Betreffende kein Latein konnte, wurden die Fragen von einem Dolmetscher in einen lokalen Dialekt bzw. eine Volkssprache übersetzt. Es wurden möglichst viele Zeugen unabhängig voneinander befragt. Dabei war wichtig, dass es nicht zu viele abweichende Meinungen und Berichte gab. Die Zeugen mussten einen Schwur leisten, die Wahrheit zu sagen. Andernfalls konnte ihnen die Exkommunikation drohen. Die Antworten wurden ebenfalls wieder ins Lateinische übersetzt. Hatte man den Eindruck, dass Zeugenaussagen eingeübt klangen, unternahm man gemeinsam Reisen zu den Orten des Heiligenlebens, versuchte den Hergang zu rekonstruieren und den Zeugen gegebenenfalls zu überführen.

Die Berichte wurden den Zeugen anschließend vorgelegt und sie konnten sie gegebenenfalls korrigieren. Es war wichtig, dass sie ihnen zustimmen konnten.

Zwischen dem Wirken eines Heiligen, der Bekanntwerdung der Wunder und der Verschriftlichung bzw. Befragung und anschließenden Heiligsprechung konnten Dekaden liegen. Oftmals beschrieb und rekonstruierte man sie wesentlich später aus der Erinnerung und verschriftlichte sie auch erst zeitlich versetzt.

Zuerst gibt es einen lokalen Kult. Daraufhin wird die päpstliche Bestätigung angefragt. Dieser schickt daraufhin eine Kommission aus drei Personen, um die Sache zu erkunden. Die Kommissare befragen die Zeugen daraufhin, auf Wunder, Verdienste und Leben des putativen Heiligen. Die Ergebnisse werden in der Kurie zusammengefasst und verifiziert. Wenn der Papst dann entscheidet, die entsprechende Person heilig zu sprechen, gibt er eine Bulle heraus und hält eine Heiligenpredigt.

Bezüglich der Zeugenaussagen waren Reiche am glaubwürdigsten und zählten am meisten.
Weibliche Zeugen gab es sehr selten.
Die Aussagen von Kindern wurden normalerweise nicht anerkannt und gewertet.

Für die Befragung gab es einen ausgewählten Fragenkatalog aus 9 Fragen, (der sogenannten Formula interrogatorii) nachdem man vorging, hier übersetzt aus dem Lateinischen:

1. Wie hat die Person von dem betreffenden Wunder erfahren?

2. Zu welcher Zeit, Monat und Tag, hat es sich zugetragen?


3. Wer war anwesend?

4. Wo ist es passiert?

5. Wer vollzog die Anrufung und welche Worte wurden benutzt?

6. Wem wurde das Wunder dargebracht und kannte der Zeuge die Person vorher?

7. Wie lange hat der Zeuge die Person gebrechlich gesehen und wie lange war er gebrechlich?

8. Wie lange er gesund gesehen worden?

9. Von welchem Ort kommen der Zeuge und andere Anwesende?




Zunächst ist bei einem Wunder von einer unglücklichen und verzweifelten Situation auszugehen. Von Menschen kann keine Hilfe erwartet werden oder aber sie ist nicht geglückt oder verboten bzw. unerwünscht.

Jemand hat die Idee einen Heiligen um Hilfe zu bitten. Daraufhin fragt der Begünstigte oder jemand anderes nach einem Heiligen. Das Wurde wird gewirkt. Dem Heiligen wird gedankt. Die Nachricht vom Wunder wird verbreitet und jeder freut sich.

In der orthodoxen Kirche entscheidet hingegen eine Bischofssynode über die Heiligsprechung einer Person.

Besonders in Süddeutschland, speziell in Bayern, aber auch in Österreich spielt die Hagiolatrie eine große Rolle, besonders im Festtagskalender. Gerade im ländlichen Bereich werden Heilige oft mit dem Wirken des Wetters in Zusammenhang gebracht und viele Bauernregeln sind mit ihnen verbunden. Sie stehen mit Wetter- und Zukunftsvorhersagen in Verbindung. Noch heute finden wir sie in zahlreichen Redensarten.

Ursprünglich gab es für jeden Tag einen Heiligen, heute jedoch haben nur noch relativ wenige Heilige anerkannte Kirchenfeste Im Heiligenkalender.

Es gibt eindeutig mehr männliche als weibliche Heilige, obwohl es auch unter den Frauen zahlreiche bedeutende Heilige gibt, nicht zu vergessen Maria selber, die als regina coeli, als Himmelskönigin, Königin aller Heiligen, heilige Jungfrau, Mutter der Barmherzigkeit und Mutter Gottes anerkannt wird und weit über allen anderen Heiligen steht. Dies hängt mit der Sicht der Kirche über die Frau zusammen.

Heiligenverehrung dauert bis heute unvermindert an: jüngstes Ereignis ist gerade die Kanonisation gleich zweier Päpste von Juan Bergolio (Papst Franziskus), darunter Papst Johannes Paul XVI sowie Papst bisher ein Novum und einmaliger Fall in der Kirchengeschichte. Insgesamt hat keiner als mehr Heiligsprechungen durchgeführt als diese beiden Päpste. In jüngster Zeit setzte eine wahre Flut an Heiligsprechungen ein, was sicher auch mit dem Fall der Sowjetunion und des Maoismus in China zusammenhängt, die beide atheistisch sind.


Ablauf einer Märtyrerlegende


Märtyrerlegenden gleichen sind untereinander in Aufbau und Inhalt sehr und sind für heutige Lesebetrachtungen wenig spannungsreich. Sie folgen fast stets dem selben Ablauf: Ein Heiliger konvertiert zum Christentum. Er bekennt sich öffentlich zu seinem Glauben. Danac

Barbara

Von religionswissenschaftler, 05:01

barbara


Die heilige Jungfrau und Märtyrerin Barbara (die Fremde), kam aus Nikomedien der heutigen Türkei und soll im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt haben. Ihr Martyrium ist selbst für christliche Hagiographien außerordentlich grausam.


Barbaras Vater wollte sie gegen den Einfluss des neu aufkommenden, gehassten Christentums schützen und ließ einen Turm für sie erbauen, indem er sie einsperren wollte. Barbara wurde in diesem Turm jedoch zur Christin. Eines Tages gab ihr Vater dem Baumeister den Auftrag ein Bad mit zwei Fenstern in dem Turm für seine Tochter anzufertigen. Barbara ließ jedoch heimlich drei Fenster anfertigen als Symbol der heiligen Dreifaltigkeit und ein Kreuz an der Wand als Symbol ihres Erlösers. Vermutlich ließ sie sich dort auch taufen. Als ihr Vater sie nach der Bewandtnis der drei Fenster fragte, gestand sie ihm, dass sie zum Christentum konvertiert war. Außer sich vor Zorn nahm dieser das Schwert und wollte seine Tochter damit enthaupten, doch Barbara lief schnell weg, auf ihrer Flucht tat sich ein Felsen auf, der sie verschluckte, doch ihr Vater ließ sich auch von diesem göttlichen Zeichen nicht beeindrucken. Ein Hirte verriet später dem Vater den Aufenthaltsort der Barbara, woraufhin dieser von Gott bestraft wurde. Er wurde in Stein verwandelt und seine Schafe in Heuschrecken.  Er übergab sie daraufhin dem römischen Präfekten, der sie wegen Blasphemie vor Gericht stellte und zum Tode verurteilte.

Barbara wurde zunächst gegeißelt, dann mit Feuer gebrannt, mit Keulen geschlagen, ehe man ihr am Ende die Brüste abschnitt.

Wie durch ein Wunder überlebte sie jedoch, während Jesus ihr nachts die Wunden heilte und so nahm ihr Vater die Sache selber in die Hand und schlug ihr mit einem Schwert den Kopf ab. Dieser wurde daraufhin mit einem Blitz erschlagen.

Die heilige Barbara ist daher Schutzpatronin vor Gewitter, insbesondere schützt sie vor Blitzen. Sie ist Patronin der Bergleute sowie der Artillerie, ebenso der Waffenschmiede, der Sterbenden, Köche und Mathematiker  und schützt vor Pest. Fieber und Feuersbrunst.

Barbara gehört zu den vierzehn Nothelfern und wird für einen guten Tod angerufen.

Dargestellt wird sie stets mit einem dreifenstrigen Turm, mit Kelch und sich einer darüber befundenen Hostie, Krone und Palmblatt sowie gemeinsam mit Katharina und Margarete.

Ihr Festtag ist der vierte Dezember, an dem es Brauch ist Zweige von Kirschbäumen oder anderen Obstbäumen abzuschneiden und diese ins Wasser zu stellen. Jene Zweige werden Barbarazweige genannt und sollen bis zum Heiligen Abend erblühen. Die Bergleute entzünden an ihrem Tag traditionell das Barbarafeuer. Der Barbaratag wird besonders am Rhein gefeiert und ist dort ein Geschenktag für Kinder.

Barbara ist die wichtigste unter den katholischen weiblichen Heiligen. Mit Katharina von Alexandrien und Margarete von Antiochien zählt sie zu den drei heiligen Jungfrauen (virgines capitales). Dazu gibt es ein berühmtes Sprichwort: Margareta mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl. Katharina, Barbara und Margareta verkörpern den Lehrstand, den Wehrstand und den Nährstand. Möglicherweise gingen sie aus einer Dreiheit von keltischen Göttinnen hervor.


Ein Abbild der Barbara findet sich auch auf katholischen Arsenalen. Viele Glocken tragen sogar ihren Namen. Noch heute trägt die Pulverkammer von französischen Schiffen den Namen Sankt Barbara. Wer in der Todesstunde ihren Namen ruft, der erhält sofort die Sterbesakramente. Ihr Name kommt auch in der Litanei vor.


Literatur

 


Christophorus

Von religionswissenschaftler, 04:49

Der heilige Christophorus (der Christusträger) soll einst ein gewalttätiger, hundsköpfiger, menschenfressender Riese mit Namen Reprobus (der Verworfene) gewesen sein, der nur den mächtigsten dienen wollte. So verschrieb er sich selbst dem Teufel, der jedoch auch einen Herrn fürchtete. Er war ein Heide und ließ sich lieber foltern, als das Christentum anzunehmen.

Christophorus wollte einst den mächtigsten König auf Erden finden und diesem dienen: so kam er eines Tages an den Hof eines mächtigen kanaanitischen Königs, von dem man sagte, dass er ohnegleichen war. Als dieser jedoch bei einem Gebet jedes Mal ein Kreuz mit den Händen vor seinem Gesicht machte, als der Teufel erwähnt wurde, fragte er diesen, was es damit auf sich habe. Als dieser zunächst nicht mit der Sprache rausrücken wollte, drohte Christophorus damit ihn zu verlassen. Also sagte der König ihm notgedrungen die Wahrheit, dass er sich vor dem Teufel fürchtete.

So dachte Christophorus also, dass es noch jemanden mächtiges gab und suchte den Teufel auf, um ihm zu dienen: als beide jedoch an einen Weg kamen an dem ein Kreuz stand und sie daher einen Umweg durch das Unterholz machten, bemerkte Christophorus, dass der Teufel Angst hatte und fragte ihn nach dem Grund: zunächst weigerte auch er sich, auf die Frage zu antworten, doch auch diesmal drohte Christophorus wieder ihn zu verlassen. Dieser sagte notgedrungen die Wahrheit und verriet, dass er vor Christus Angst hatte.


So beschloss Christophorus also nun Christus zu dienen, den er nun für den mächtigsten König auf Erden hielt. Eines Tages kam er an einem Eremiten vorbei, der ihm viel über Christus erzählte. Als er diesen nun fragte, wie er Gott am besten dienen könne, antwortete dieser: lebe asketisch: Da Christophorus dies nicht konnte, fragte er nach einer anderen Möglichkeit: bete zu Gott. Da er nicht wusste, wie dies geht, verweigerte er erneut und fragte weiter: Trage fortan jeden über den nahegelegenen Fluss, so dienst zu Christus: Ja, das kann ich tun, erwiderte Christophorus.


So wurde er zum Fährmann, der Leute von durch seine übermenschliche Kraft von der einen Seite des Flusses zur anderen übersetzte. Eines Tages sollte er dabei ein kleines Kind übersetzen. Mit jedem Schritt wurde die Last schwerer und schließlich wurde Christophorus so unter Wasser gedrückt. Es stellt sich heraus, dass das Kind niemand anderes als das Jesuskind war, beladen mit dem Leid und der Last der Erde (es trug die Weltkugel in den Händen). So wurde Christophorus schließlich getauft und missionierte und predigte fortan eifrig. Das Jesuskind wies ihn an, seinen Stab in die Erde zu pflanzen. Alsbald wuchs daraus ein wunderschöner Baum.

Auf Samos in Lykien ließ er seinen Stab erblühen und bekehrte damit 8000 Menschen zum Christentum. Unter der Christenverfolgung unter Diokletian, wurde er schließlich auf in der Türkei vom König von Lykien enthauptet, nicht jedoch ohne zuvor seinem Peiniger zu raten, sein Blut auf dessen blinde Augen zu streichen, dies tat dieser und wurde augenblicklich wieder sehend.

Christophorus wird dargestellt als Riese mit dem Jesuskind auf den Schultern oder auf dem Arm, das die Welt (als Apfel/Symbol für die Sünden und damit das Leid und die Last der Welt) in den Händen trägt und sich dabei auf einen Stock stützend. In der Ostkirche wird er häufig mit dem Kopf eines Hundes dargestellt, was aber vermutlich auf einen Übersetzungsfehler zurückgeht.

Christophorus ist der Patron der Reisenden, des Verkehrs, der Fährleute, der Brückner, der Kinder, der Schiffer, der Gärtner sowie heute insbesondere Schutzpatron der Autofahrer. Er ist zuständig bei Dürre, Pest, Feuer, Hagel und ist auch Schutzpatron der Bergleute sowie bei Zahnschmerzen.

Er gehört zu den vierzehn Nothelfern und wird insbesondere gegen plötzlichen Tod angerufen. Daneben schützt er auch gegen die Pest und Unfälle. An vielen Autos finden sich eine Christophorusplakette. An seinem Feiertag lassen Autofahrer ihre Fahrzeuge rituell segnen. Früher glaubte man, dass allein der Anblick von Christophorus den entsprechenden Tag vor plötzlichem Tod schütze, so dass man Christophorusstatuen häufig außen oder am Ausgang von Kirchen fand.

Sein Gedenktag ist der 25. Juli.

Literatur


* Jakobus de Voragine Legenda aurea, Christophorus