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Donnerstag, 15. März 2018

Prometheus

Von religionswissenschaftler, 04:47


Prometheus (der vorher Überlegende) ist ein Titan der griechischen Mythologie und Bruder von Atlas, welcher für seine Teilnahme an der Titanomachie von den Olympiern zum Tragen des Himmelsgewölbes verurteilt wurde, Menoitios, der Frevler, der von Zeus mit einem Blitz erschlagen und in die Unterwelt verbannt wurde sowie Bruder des Epimetheus (der hinterher Überlegende). Seine Eltern sind der Titan Iapetos und die Nymphe Klymene bzw. die Themis oder auch die Gaia. Er ist Vater des Deukalion.

 

Prometheus ist Wohltäter und Freund der Menschen, ein Rebell und Feind der olympischen Götter. Er kann als Kulturheros aufgefasst werden. Prometheus ist die Verkörperung von List und Schläue. Er wird aber auch als Frevler wahrgenommen, gerade bei Hesiod, der in seiner Theogonie versuchte, Zeus als gerechten und legitimen Herrscher darzustellen. Homer hingegen kannte Prometheus noch nicht, erwähnt ihn jedenfalls nicht.

Prometheus wurde von den Göttern dazu beauftragt, die Erde zu bevölkern. Diesen Auftrag gab er an seinen Bruder Epimetheus weiter. ...Der schuf zuerst die Tiere, war jedoch allzu freizügig mit deren Gaben und Fähigkeiten sowie mit dem dafür zur Verfügung stehenden Material umgegangen. So blieb nichts für den Menschen übrig. Diesem aber gab Prometheus nun die Gabe des Verstandes, wodurch er sich allein von den Tieren unterschied.

Nach Äsop bemerkte Prometheus beim Schaffen der Tiere, dass er alle positiven Eigenschaften verbraucht hatte, so wandelte er auf Geheiß des Zeus manche Tiere in Menschen um. So erklärt sich die tierische Seele der Menschen, trotz ihres andersartigen Aussehens.

 

Einem anderen Mythos nach schuf und modellierte Prometheus die Menschen (hier sowohl Mann als auch Frau) aus Lehm und Wasser nach dem Ebenbilde der Götter im Auftrag des Zeus. Der Lehm selbst enthielt die göttliche Saat, den göttlichen Funken. Daher gelten Götter und Menschen als verwandt. Er mischte den Menschen bestimmte gute und böse Eigenschaften der Tiere bei. Von seiner göttlichen Freundin Athene ließ er den zunächst verstandeslosen Menschen Leben einhauchen. Der Mensch war als das edelste aller Geschöpfe gedacht, die die Erde beherrschen sollten.

Nach Menander schuf Prometheus so nur die Frauen.

Später brachte Prometheus den Menschen alle zum Leben erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse bei: wie das Verstehen des Sternenhimmels, die Handwerkskunst, die Verarbeitung von Metallen, das Kochen, die Jagd, das Häuserbauen, die Sprache, das Rechnen und die Schrift, die Heilkunst, die Schifffahrt, die Bewegung, den aufrechten Gang, das Zähmen von Tieren, das Reiten, das Wahrsagen und so weiter.

 

Prometheus war der Götterböte der Titanen. Als einziger unter diesen war er zunächst auf Zeus Seite.

 

Zur Mythologie des Prometheus gehören im Wesentlichen drei Kernthemen: der Opferbetrug, der Feuerdiebstahl sowie die Weiberlockung.

Eines Tages trafen sich Zeus und Prometheus in Mekone (Mohnstatt/Sikyon auf der Peloponnes), um ein für alle Mal zu klären, welcher Teil des Fleisches für die Götter und welcher für die Menschen bestimmt ist (wie die Menschen in die Welt gekommen sind, wird nicht näher erklärt). Prometheus schlachtete dazu einen weißen Stier und machte aus ihm zwei Haufen: den einen bildete er aus dem Fleisch des Tieres und bedeckte ihn mit Knochen und Fett. den anderen formte er aus Knochen und bestrich ihn mit Fett. So wollte er Zeus übervorteilen und den besseren Teil des Fleisches für die Menschen spenden. Zeus, aber, der allwissende Gott durschaute die List des Prometheus und entschied sich absichtlich für den schlechteren Teil. So konnte er einerseits die Menschen bestrafen, andererseits aber auch den Prometheus für seinen Trug und seine List und ihm diese dadurch erst nachweisen. Dieser Vertrag zwischen Göttern und Menschen bestand nun für alle Zeiten unwiderruflich. Dieser Mythos erklärt warum die Menschen den Göttern den schlechteren Teil des Opfertieres darbringen, nämlich Fett und Knochen, während sie selbst den besseren Teil des Fleisches für sich beanspruchen.

 

Zeus aber erzürnt über die Menschen enthielt ihnen von da an das Feuer vor, das bereits zuvor auf der Erde war und sich in den Eschen als Funke befand. Fortan lebten Götter und Menschen getrennt, die beide vorher zusammen die Erde bevölkerten und miteinander auch geschlechtlichen Verkehr hatten. Die Götter lebten nun in Himmel auf dem Olymp, die Menschen aber auf der Erde, diese Trennung war endgültig, lediglich die Halbgötter und Heroen hatten sporadisch noch Kontakt zu den Unsterblichen. Dadurch wurden die Menschen degradiert.

 

Prometheus ersann darauf erneut eine List und stahl den Göttern das Feuer. Dazu stieg er zum Olymp empor und entzündete einen Narthex, einen Riesenfenchelstengel entweder am Rad des Feuerwagens des Helios, an der Sonne, am Blitz des Zeus oder aber an der Feuerwerkstatt des Hephaistos und stieg damit wieder zu den Menschen hinab. Das Feuer war nun ein für alle Male im Besitz des Menschen. Gelegentlich wird gesagt, Athene habe ihn in den Himmel geführt, um ihm beim Feuerraub zu helfen.

 

Prometheus aber wurde für diesen Frevel an einem Gebirge im Kaukasus angekettet, wobei ein Adler ihm täglich die unsterbliche Leber aushackte, die des Nachts wieder nachwuchs. Die Strafe sollte für immer gelten. Anderen Überlieferungen zufolge war die Ankettung die Strafe dafür, dass er der Athene nachstellte, die nichts von ihm wollte, da er geringer war als sie.

Eines Tages aber wanderte Herakles, der Lieblingsohn des Zeus im Kaukasus vorbei, erschoss den Adler und befreite damit Prometheus von seinen Qualen.

Später wurde Prometheus durch den Chiron ausgetauscht, der zwar unsterblich war aber tödlich verwundet wurde und daher unerträgliche Schmerzen litt. Da Chiron sterben wollte, ließ dieser sich vom Adler töten.

Prometheus aber musste auf Zeus Zutun hin für immer einen kleinen Teil des Kaukasus als Ring um den Finger tragen, als Andenken und Erinnerung für seinen Frevel. So war er zumindest symbolisch für immer an den Kaukasus gefesselt und Zeus behielt Recht.

Als Strafe für die Menschen aber schuf Zeus die erste Frau. Diese schuf er zusammen mit allen Göttern, ein jeder gab der später Pandora (positiv gelesen die Allgeberin, passiv gelesen die von allen Beschenkte) genannten Frau eine bestimmte Gabe oder Eigenschaft mit auf den Weg. Hephaistos schuf sie aus Lehm. Aphrodite schenkte ihr allen Liebreiz, Athene schmückte sie mit einen Halsband und einem Schleier, von Hephaistos bekam sie einen Schleier, die Grazien legten Blumen um sie und Hermes schenkte ihr List und Tücke.

Hermes war es auch, der Pandora nun zu Epimetheus, den Bruder des Prometheus brachte, der sie heiratete, obwohl Prometheus seinen Bruder vorher geraten hatte niemals ein Geschenk des Zeus anzunehmen. Die Götter hatten Pandora ein Gefäß, einen Pithos mitgegeben, der sämtliche Übel und Krankheiten enthielt. Pandora hatten den Auftrag diese zu öffnen, was sie auch tat. Nur die Hoffnung (elpis) welche die Götter zuunterst hineingegeben hatten, und welche langsamer als die anderen waren blieb zurück. Bevor sie entweichen konnte, um den Menschen in ihrem Leid beizustehen, verschloss Pandora das Gefäß auf ewig. Dieses wurde als Büchse der Pandora bekannt, die sprichwörtlich wurde für ein freigelassenes Übel, das man nicht mehr zurücknehmen kann.

Die Frau galt aber auch selbst als Strafe. die Menschen lebten vorher im goldenen Zeitalter ohne Arbeit und Sorgen und waren allesamt männlichen Geschlechts.

Die Frau nun aber musste versorgt werden, verursachte Zank und war allgemein eine Last. Sie galt als launig und unverträglich und lebten von dem was die Männer mühsam erwirtschaftet hatten, ohne eigenes Zutun. Unverheiratet zu bleiben war aber auch keine Lösung: denn wer ohne Frau blieb, um den kümmerte sich niemand im Alter. Wenn er tot war, so wurde das Vermögen unter entfernten Verwandten aufgeteilt, anstatt im Besitz der Ehefrau zu bleiben. So gab es keine Möglichkeit den Zeus zu hintergehen, der Mensch war auf jeden Fall gestraft.

 

Der Mythos der Pandora bei Hesiod ist eindeutig pessimistisch und frauenfeindlich.

Prometheus war auch der Vater des Deukalion, den er vor der nach ihm benannten deukalionischen Flut warnte und ihm riet sich ein Boot zu bauen.

Prometheus war nicht nur der Gott des Feuers, sondern wurde auch als Gott der Handwerker, Schmiede, Töpfer und Künstler verehrt. In Athen besaß er einen eigenen Kult zusammen mit der Athene in der Akademie, die Promethia, bei denen jährlich das Feuer neu im Heiligtum des Prometheus entzündet wurde und ein Fackellauf veranstaltet wurde. Dabei wurde die Kraft des Feuers nicht nur erhalten, sondern auch verstärkt. Musikalische Wettkämpfe gehörten wohl ebenfalls dazu.

 

In Aischylos Der gefesselte Prometheus (Prometheus desmothes) verfügt Prometheus über eine geheime Zukunftsweisagung von seiner Mutter Themis, wie Zeus gestürzt werden kann. Dieser dürfte niemals eine Verbindung mit Thetis eingehen, da deren Sohn mächtiger werden würde als der Vater. Zeus blieb jedoch von diesem Schicksal verschont. Thetis wurde von Peleus Mutter des Achilleus, der seinen Vater weit an Macht übertraf.

 

Er soll auch bei der Geburt der Athene assistiert haben.

 

Dargestellt wird Prometheus meistens mit Fackel in seiner Hand, gefesselt am Kaukasus, wobei ein Adler ihm die Leber aushackt, bei der Erschaffung der Menschen, manchmal mit Athene und mit einer Mütze auf dem Kopf.

 

Prometheus und sein Bruder Epimetheus verkörpern das ungleiche Bruderpaar.

 

Literatur

 

* Hesiod Theogonie (Göttergeburt)

* Hesiod Ergai kai Hemerai (Werke und Tage)

* Ovid Metamorphosen (Verwandlungen)

* Platon Protagoras

* Aischylos Prometheus desmothes (der gefesselte Prometheus)

* Gustav Schwab die schönsten Sagen des klassischen Altertums

* Lexikon der griechischen Mythologie Herbert Hunger, Prometheus

 * Hans Blume, Die Arbeit am Mythos