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Donnerstag, 22. März 2018

heiliger Gral

Von religionswissenschaftler, 05:24

wundertätige, heiligste aller Reliquien des Jesus Christus, der Gral ist allgemein ein Symbol für die Gegenwart Gottes auf Erden und die Möglichkeit der Erlösung. er wird entweder als Schale, Kelch oder auch als Stein gedacht. Er soll der Kelch sein, den Jesus beim letzten Abendmahl benutze. Am Kreuz soll dann sein Jünger Joseph von Arematheia sein Blut in Form eines Kreuzes aufgefangen haben, auch sein Schweiß soll sich darin befinden. Diese Überlieferung finden wir bereits bei Robert de Boron, demzufolge Joseph von Arematheia den Kelch nach Frankreich brachte und er später nach Britannien gelangte, wo er auf der mythischen Insel Avalon aufbewahrt wurde. Der Gral verleiht sowohl irdische als auch himmlische Glückseligkeit.

Bei Chretien de Troyes ist er hingegen eine von edlen Diamanten und Gold verzierte Hostienschale.

 

Wolfram  von Eschenbach wiederum beschreibt ihm als großen grünen, Stein, dessen Macht alljährlich von einer geweihten Hostie, die von einer weißen Taube gebracht wird, aufrechterhalten und erneuert wird. Der Gral kann nur von reinen Jungfrauen getragen werden, alle anderen würden unter seiner ungeheuren Last zusammenbrechen. In einer Prozession wird der heilige Gral zusammen mit der blutigen Lanze Jesu an Parzival vorbeigetragen. Er ist Symbol für das Glück im Paradies.

Hier kann der Gral ein Speisewunder vollbringen und Speis und Trank in unendlicher Menge herbeizaubern.

Er spendet Leben, kann allein durch seinen Anblick eine Woche vor Krankheit, Alter und Tod schützen, führt zum Verbrennen und zur Widergeburt des Phönix und gelegentlich erscheinen Nachrichten Gottes auf ihm mit Anweisungen für die Gralsgesellschaft. Darüber hinaus ist er für Ungetaufte unsichtbar.

 

Des Weiteren ist er von hohem Alter und stammt aus der Zeit des Abfalls Luzifers von Gott. Früher wurde er von Engeln beschützt, nun aber von der Gralsgesellschaft.

 

Die Gralswelt im Parzivalroman ist eine mythische Anderswelt. Sie ist nie am selben Ort zu finden, sondern bewegt sich hin und her. Ihr Herrscher ist der Fischerkönig Amfortas, der auf der Gralsburg Monsalvaesche als Herr über die Gralsritter lebt. Dieser ist einst von einer Lanze am Hoden schwer verletzt wurden und leidet seitdem. Dies war die Strafe Gottes dafür, dass er sich seine Frau selbst wählen wollte, anstatt wie von Gott befohlen und in der Gralsgemeinschaft vorgeschrieben eine auserwählte Frau zu heiraten. Parzival ist es bei seinem zweiten Besuch auf der Gralsburg möglich seinen Onkel Amfortas durch das Stellen der Mitleidsfrage "Was fehlt dir, Onkel" zu erlösen. Danach wird er neuer Gralshüter und Gralskönig der Burg.

Die Gralsritter werden templites genannt und leben nach strengen Regeln. Ihre Lebensaufgabe ist es dem Gral und damit Gott zu dienen und ihn zu beschützen. Sie sind im Gegensatz zur arturischen Ritterwelt, welche ein weltliches Rittertum pflegen, als geistige Ritter zu verstehen.

Die Suche nach dem Gral ist eine wichtige Heldenquest der Artusgesellschaft, der häufig in einer Vision in der Mitte der Tafelrunde erscheint. Nur von Auserwählten, reinen Rittern ohne Makel und Sünde kann er gefunden werden. Die einzigen Ritter, die den Gral je gefunden haben, sind: Bors, Parzival und Galahad, wobei letzterer ihn als einziger je ganz erblickt hat und mit ihm in den Himmel aufsteigt.

Die Suche nach dem Gral markiert häufig die Abwendung des Ritters von weltlichen Rittertum und der Suche nach Ehre hin zu geistigem Rittertum, seiner Findung des Glaubens und seiner Suche nach Gott.

 

Einer modernen Theorie zufolge ist der heilige Gral auf französisch San Greal eine Chiffrierung von Sang real (königliches Blut) und meint damit die Blutlinie Christi, des Königs der Könige. Dieser soll mit Maria Magdalena eine Beziehung gehabt haben oder auch mit ihr verheiratet gewesen sein und mit ihr sogar Kinder gezeugt haben. Danach gingen sie nach Frankreich und schließlich nach England. Seine Blutlinie soll bis heute fortbestehen. Hinweise dafür finden sich im apokryphen Nikodemusevangelium.

Der Gral hat verschiedene altorientalische, indische sowie keltische Vorlagen: Die Tischleindeckdichwirkung findet sich beispielsweise im Kessel des Ogmios, der als Füllhorn fungiert oder im keltischen Kessel der Wiedergeburt sowie im Kessel von Gundesstrub.

im indischen Mythos schenkt Brahma seinem Sohn Yuddhistira aus dem Mahabharata einen Kessel, der Speisen in unendlicher Fülle hervorbringt.

 

Literatur


* Robert de Boron Der Roman vom Gral

* Chretien de Troyes Parzival

* Wolfram von Eschenbach Parzival